· 

Der Lauch des Waldes- der Bärlauch

Als ich die letzten Tage durch die Au streifte und die ersten jungen Bärlauchblätter vor Ort verspeiste, wusste ich was unsere Vorfahren mit den Bärenkräften meinten.

 

Die Germanen und Kelten schätzten den Bärlauch als magische Heilpflanze mit besonderer Kraft. Schaun wir uns nun die Bedeutung des Namens ein wenig genauer an um die Macht der Pflanze etwas besser zu verstehen, denn in vielen alten Pflanzennamen steckt die eine oder andere wertvolle Geschichte.

 

Bärlauch - Allium ursinum - ( Allium für Lauch und ursus, der Bär)

 

Der Bär galt neben dem Fuchs und dem Wolf, bei unseren Vorfahren als besonderes Krafttier, der mit seiner Stärke den Winter brechen konnte und somit den Frühling bringt, auch als fruchtbarkeitsbringendes Seelentier erschien er in vielen Träumen, wie er im Wortstamm ge-bär-en noch heute in Verwendung steht. Das Krafttier Bär steht für Mut, enorme Kraft, Stärke, den Frühling und für die Fruchtbarkeit.

 

Diese enge Verbundenheit zu bestimmten Tieren und Pflanzen, kennen wir vorwiegend aus der Tradition der Indianer, wo sie als Seelentiere den Suchenden zu seinem Lebensweg verhalfen. Diese Macht hatten auch auserwählte Pflanzen, durch dessen Verzehr man zu den besonderen Kräften und beim Bärlauch eben zu Bärenkräften gelangte.

 

Diese Kraft und Stärke besitzt der Bärlauch, so glauben unsere Vorfahren aber nur bis zum 30.April, denn ab dieser Zeit, wo in der Walburgisnacht die Hexen übers Land flogen, entzogen sie Ihm seine wertvollen Mächte.

 

Heute wissen wir das der Bärlauch eine starke Reinigungskraft besitzt, er bricht Verhärtungen auf, bindet sie und leitet sie aus. (Bindung von Schwermetallen-Quecksilber aus dem Bindegewebe, wird auch in der Zahnheilkunde eingesetzt)

 

Seine hervorragenden Kräfte, hat er durch seine gelungene Mischung an verschiedenen Vitalstoffen, wie einen beachtlichen  Vit. C Gehalt, ätherischen Ölen und ganz besonders hervorzuheben ist, sein hohen Gehalt besonderer Schwefelverbindungen, die uns in "Chelatform" zur Verfügung stehen und die daher besonders gut aufgenommen werden können.

 

Er hilft uns den Winter, der noch in unseren Gliedern und in unseren Gemüt steckt auszutreiben.

 

Allinin, das in inaktiver Form in der Pflanze steckt, wird durchs zerkleinern mit dem Enzym Allinase zur aktiven Form Allicin und dieses stärkt Herz und säubert die Gefäße.

 

Es gibt noch viele, viele weitere positiven Eigenschaften, die zu erwähnen wären aber diese erzähle ich euch gerne bei meiner Kräuterwanderung.

 

Der höchsten Gehalt an Schwefelverbindungen, steckt im Blatt vor der Blüte, daher wird empfohlen in dieser Zeit so oft wie möglich frischen Bärlauch zu verzehren. Im Idealfall ist eine 4-6wöchige Kur, mit täglich einer Handvoll frischen Bärlauchblätter oder 1 Tl Bärlauchpesto empfehlenswert, um sich anschließend so stark wie ein Bär zu fühlen.

Um die positive Wirkung, auch in den Jahreszeiten zur Verfügung zu haben, in denen er nicht vor unserer Haustür steht, bieten sich viele Methoden der Haltbarmachung an, wie einlegen in Essig als Bärlauchessig, in Öl als Pesto, als Bärlauchsalz oder sich eine Tinktur herzustellen, wie sie Maria Treben schon empfahl.

Zum Trocknen eignet er sich eher nicht, dabei verliert er an seiner Stärke.

 

Erwähnen möchte ich noch, dass beim Sammeln eine gewisse Achtsamkeit erforderlich ist, denn für unversierte Sammler kann es mit seiner Ähnlichkeit zu den Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen zu Verwechslungen kommen. Nicht umsonst gab Kräuterpfarrer Künzle den Tipp: " Kinder und ungeschickte Leute nicht aussenden um Bärlauch zu sammeln" dies könnte sonst tötlich enden. Daher ist es ratsam, sich bei einer Kräuterwanderung die genauen Unterscheidungsmerkmale zeigen und erklären zu lassen.

 

Der Boom mit dem Bärlauch ist nicht zu übersehen, so wird er seit einiger Zeit auch im Supermarkt angeboten und steht somit jedermann/jedefrau zur Verfügung;-)

 

Viel Spaß beim Kaufen oder Sammeln, doch wie oben schon erwähnt immer mit Achtsamkeit auch vor der Pflanze, nicht abroden und nicht den Rest der wertvollen Helfer zertrampeln.