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Liebstöckl

 

 Liebstöckl

 

zählt zu eines meiner Lieblingswürzpflanzen. Ich liebe den kräftigen, intensiven Geruch und den buschigen, starken wuchs der Pflanze. Wer das Liebstöckl nicht erkennt der erriecht es bestimmt, denn sein makanter Geruch, der an Suppenwürfel erinnert, verrät es sofort - es verleiht ihr auch den Namen "Maggikraut" - es hat aber nichts weiter mit der weltbekannten, schweizer Universalsauce gemeinsam.

 

Ich verwende das Kraut regelmässig in der Küche, denn es unterstützt positiv die Verdauung und deshalb sollte es in keinem Kuchlgartl  fehlen aber es würzt nicht nur herzhaft unsere Speisen, es kann auch in der Hausapotheke sehr hilfreich eingesetzt werden.

Liebstöckl wächst recht üppig und kann zweimal im Jahr geerntet werden. Alles Teile des Krautes können verwendet werden, obwohl in der Küche hauptsächlich Blatt und Stängel frisch oder getrocknet eingesetzt werden. Zum Trocknen werden sie in Büscheln kopfüber aufgehängt und wenn sie vollständig durchgetrocknet sind – dies merkt am am besten wenn sie sich zwischen den Finger leicht zerreiben lassen - in dunkle, luftdichte Gläser abgefüllt. So hat man den ganzen Winter ein herrliches Würzkraut für Suppen, Saucen, Eintöpfe, Aufläufe, Gemüse, Salate. Es sollte aber immer nur vorsichtig dosiert werden, denn wird es überdosiert überdeckt es das ganze Gericht.

 

Doch nicht nur als Würzkraut wird es eingesetzt auch in der Volksheilkunde findet -hauptsächlich die Wurzel- Verwendung.

Als Liebstöckel-Wurzeltee stärkt es die Unterleibsorgane und wirkt wie ein innerer Reiniger auf die inneren Organe, besonders auf die Blase aber auch auf Niere (Nierengriess) Milz, Leber, Magen, Herz und Gebärmutter. Als Durchspülungstherapie wird es bei Harnweginfektionen eingesetzt. Seine stark krampflösende Eigenschaft wirkt bei Blähungen, Sodbrennen und Völlegefühl hilfreich.

 

Durch seiner kräftigen, fleischigen Pfahlwurzel wird es auch als „Stöckl der Liebe“ bezeichnet und wird seit der Antike als aphrodisierendes Heilkraut eingesetzt. So wurde es als Liebestrank eingesetzt, um bei mangelten Interesse des Partners das Liebesfeuer zu entfachen. Einfach mal ausprobieren, denn wie sagt man so schön: Probieren geht über Studieren:-)

 

Kandierte Liebstöckelstängel sollen nicht nur als Knabberei zwischendurch besonders gut schmecken, es soll außerdem nach einem zu hohen Nikotin- und Alkoholkonsum die Nachwirkungen eines am nächsten Tag begleitenden Kater mildern – es beruhigt Magen und Leber.

 

TCM:

Liebstöckl ist laut TCM eine warme, bewegende Pflanze und wirkt besonders positiv bei Kälte in allen drei Erwärmer, sein Haupteinsatzgebiet ist aber der untere und mittlere Erwärmer.

Eine besondere Wirkung hat es auf den Du Mai (zählt zu den außerordentlichen Gefäßen und ist das Sammelgefäß von allem Yang) er ist mitunter zuständig für das Vertreiben von Wind-Kälte. Als wärmendes Öl wirkt ein Ölauszug des Krautes, auf den Unterleib einmassiert wärmend und zerstreuend und ist somit eine Alternative zur Ingwerkompresse (genauere Beschreibung in einer meiner nächsten Beiträge) . Es wirkt gerade im Unteren Erwärmer bewegend und löst festgesetzten Schleim auf, welcher sich in Form von Myomen oder Steinen manifestieren können.

ES KANN SELBST DIE GEBURT BESCHLEUNIGEN, DESHALB IST ES IN DER SCHWANGERSCHAFT KONTRAINDIZIERT!!!!!

Weiters sollte es nicht bei gestörter Nierenleistung und bei Ödemen Aufgrund eingeschränkter Herz und Nierenfunktion verwendet werden